Ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte

Themenspezifische Risikofaktoren

Die Vermeidung unzureichenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz erfordert ein Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und die Berücksichtigung eines breiten Spektrums an Themen, die sich häufig überschneiden und gegenseitig beeinflussen.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Schwache nationale Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften am Arbeitsplatz, fehlende Kapazitäten der Behörden zur Entwicklung und Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen und -programmen oder schlecht entwickelte Qualifikationsrahmen für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, die zu einem Mangel an Fachkräften und Dienstleistungen in dem Bereich führen.
  • Unzureichender Rechtsrahmen, der möglicherweise nicht alle Sektoren, Berufsgruppen oder arbeitsbedingten Gefährdungen angemessen abdeckt.
  • Eine Mangelhafte Durchsetzung der nationalen Gesetze kann zu einer unzureichenden Arbeitsweise der Aufsichtsbehörden, schlecht geplanten Inspektionen und einer nicht ausreichenden Ausbildung der Inspektor:innen sowie möglicherweise zu Korruption führen.
  • Die bestehende Arbeitskultur räumt der Prävention unter Umständen keinen hohen Stellenwert ein. Wenn gefährliche Tätigkeiten und Stoffe nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet oder erklärt werden, wissen Beschäftige möglicherweise nicht, welchen Risiken und Gefahren sie ausgesetzt sind.
  • Ein Mangel an menschenwürdiger Arbeit kann dazu führen, dass Arbeitsuchende aus Verzweiflung jede ihnen angebotene Arbeit annehmen und gefährliche oder gesundheitsschädliche Tätigkeiten verrichten.
  • Ein hoher Anteil an Beschäftigten in der informellen Wirtschaft kann die Rückverfolgung von Lieferketten erschweren und stellt Unternehmen bei der Umsetzung von Gesundheits- und Arbeitsschutzvorkehrungen vor große Herausforderungen. Außerdem melden informell Beschäftigte Risiken oder Probleme bei der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz unter Umständen nicht, weil sie den Verlust ihrer Arbeitsstelle befürchten.
  • Diskriminierung oder kulturelle Stigmatisierung können dazu führen, dass Beschäftigte Behinderungen oder Einschränkungen vor Arbeitgeber:innen verbergen, oder dass Arbeitgeber:innen keine angemessenen Schutzmaßnahmen für Menschen mit Behinderungen umsetzen und deshalb diese nicht einstellen.
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