Ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte
Über das Projekt
Einführung: Wirtschaft und Menschenrechte
Gemäß dem Rahmenkonzept „Schutz, Achtung und Abhilfe“ der Vereinten Nationen müssen Staaten die Menschen in ihrem Hoheitsgebiet und/oder ihrer Jurisdiktion vor Menschenrechtsverletzungen schützen, die von Dritten, einschließlich Unternehmen, verübt werden. Gleichzeitig wird von Unternehmen erwartet, dass sie die Menschenrechte achten. Das heißt, dass sie vermeiden sollten, die Menschenrechte Anderer zu beeinträchtigen, und dass sie nachteiligen menschenrechtlichen Auswirkungen, an denen sie beteiligt sind, begegnen sollten. Sowohl von Staaten als auch von Unternehmen wird erwartet, dass die Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen Zugang zu wirksamer Abhilfe (sowohl gerichtlicher als auch außergerichtlicher) haben.
Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (engl.: UN Guiding Principles on Business & Human Rights – UNGPs) sind der weltweit maßgebende Standard für das Verhalten von Unternehmen in Bezug auf Menschenrechte und bieten eine Orientierungshilfe, wie Unternehmen ihre Verpflichtungen aus dem Rahmenkonzept „Schutz, Achtung und Abhilfe“ umsetzen können.[1] Die 2011 vom UN-Menschenrechtsrat einstimmig angenommenen UNGPs legen die Erwartungen an Staaten und Unternehmen fest, negative Auswirkungen von Unternehmen auf Menschenrechte zu verhindern und zu bekämpfen. Für verantwortungsbewusste Unternehmen besteht die Herausforderung darin, wie sie die Menschenrechte in der Praxis achten können, wenn sie mit komplexen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Situationen konfrontiert sind, für die es keine einfachen Lösungen gibt.
Der Praxislotse Wirtschaft & Menschenrechte
Der Praxislotse Wirtschaft & Menschenrechte (Praxislotse WiMR) unterstützt Unternehmen auf der ganzen Welt, die Auswirkungen auf Menschenrechte im eigenen Geschäftsbereich und in ihren Lieferketten besser zu verstehen und zu adressieren. Der Praxislotse WiMR stützt sich auf die 10 Prinzipien des UN Global Compact[2] und die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.
Ziel des Praxislotsen WiMR ist es, Unternehmen ein besseres Verständnis dafür zu vermitteln, wie die UNGPs in der Praxis ausgelegt und umgesetzt werden können, insbesondere im Hinblick auf einige der wichtigsten Menschenrechtsthemen für Unternehmen. Der Praxislotse WiMR soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre Auswirkungen auf Menschenrechte – im eigenen Geschäftsbereich und in ihren Liefer- und Wertschöpfungsketten – sowie die Integration von Mechanismen zur menschenrechtlichen Sorgfalt, um Risiken zu adressieren, besser zu verstehen. Der Praxislotse WiMR bietet eingehende Analysen menschenrechtlicher Kernthemen, Empfehlungen zum Sorgfaltsprozess, sowie Praxisbeispiele, die veranschaulichen, wie andere Unternehmen verantwortungsvoll mit ihren menschenrechtlichen Auswirkungen umgehen. Dazu gehören die folgenden, in den UNGPs beschriebenen Schritte des Sorgfaltsprozesses:
- Entwicklung einer Grundsatzerklärung
- Ermittlung potenzieller und tatsächlicher Auswirkungen auf Menschenrechte
- Integration und Durchführung relevanter Maßnahmen
- Wirksamkeitskontrolle
- Kommunikation und Berichterstattung
- Beschwerdemechanismen und Abhilfe
Die Kernthemen und dazugehörigen Praxisbeispiele bieten Ansätze für Unternehmen, ihre direkten und indirekten Menschenrechtsrisiken anzugehen. Jedes Kernthema beinhaltet:
- Eine Einführung in das Thema
- Branchenspezifische Risikofaktoren
- Vorschläge zur Integration in den Sorgfaltsprozess
- Praxisbeispiele
- Weiterführende Informationen
Der Praxislotse WiMR wird vom United Nations Global Compact in Zusammenarbeit mit dem Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte der Bundesregierung und Verisk Maplecroft angeboten. Finanziert wird er vom Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte der Bundesregierung. Das Deutsche Global Compact Netzwerk hat das Projekt als konzeptioneller Partner beraten.
Die Inhalte des Praxislotsen WiMR wurden in Abstimmung mit dem UN-Menschenrechtsbüro (OHCHR) entwickelt. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) leistete fachliche Unterstützung zu den Grundsätzen der internationalen Arbeitsnormen im Unternehmenskontext. Eine Gruppe lokaler Netzwerke des UN Global Compact – aus Australien, Brasilien, Kanada, Georgien, Japan, Nigeria, Spanien und dem Vereinigten Königreich – leistete ebenfalls wertvolle Unterstützung.
Der Praxislotse WiMR baut auf der Arbeit des Human Rights and Business Dilemmas Forum auf, das vom UN Global Compact in Zusammenarbeit mit Verisk Maplecroft entwickelt und von der GE Foundation finanziert wurde.
Disclaimer
Die Inhalte dieser Website sind ausschließlich als Informations- und Analysequelle zu betrachten. Sie stellen keine Rechtsberatung dar und sollten auch nicht als solche verstanden werden. Sofern nicht anders angegeben, gibt der Inhalt nicht unbedingt die offiziellen Positionen der Vereinten Nationen oder der deutschen Bundesregierung wieder.
Die aufgeführten Praxisbeispiele dienen ausschließlich zu Lernzwecken und zeigen, wie Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen den Anforderungen der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht begegnen, welche Lösungsansätze sie entwickeln und wie sie diese in der Unternehmenspraxis umsetzen. Sie stellen keine Unterstützung für die einzelnen Unternehmen dar und nehmen keine Bewertung vor, ob die dargestellten Maßnahmen den Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs), des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) sowie des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) entsprechen. Ziel ist vielmehr, die Machbarkeit eines menschenrechtlichen Sorgfaltsmanagements aufzuzeigen und Unternehmen Anregungen für die eigene Umsetzung zu bieten.
Über den United Nations Global Compact
Als Initiative des UN-Generalsekretärs ist der United Nations Global Compact ein Aufruf an Unternehmen auf der ganzen Welt, ihre Tätigkeiten und Strategien an 10 Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsbekämpfung auszurichten. Unser Ziel ist es, den globalen kollektiven Einfluss der Wirtschaft zu beschleunigen und zu vergrößern, indem wir die 10 Prinzipien einhalten und die Sustainable Development Goals durch rechenschaftspflichtige Unternehmen und Ökosysteme, die Veränderungen ermöglichen, erreichen. Mit mehr als 20.000 Unternehmen aus über 160 Ländern und mehr als 60 Global Compact Ländernetzwerken, ist der UN Global Compact die weltweit größte Nachhaltigkeitsinitiative von Unternehmen – ein Global Compact, der die Wirtschaft für eine bessere Welt vereint.
Für weitere Informationen folgen Sie @globalcompact in den sozialen Medien und besuchen Sie unsere Website unglobalcompact.org.
Über den Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte
Der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte (Helpdesk WiMR) ist ein kostenloses Unterstützungsangebot der deutschen Bundesregierung. Wir beraten Unternehmen jeder Größe individuell, vertraulich und kostenfrei rund um das Thema menschenrechtliche Sorgfalt. Unsere erfahrenen Berater:innen dienen als Anlaufstelle zur Erst- und Verweisberatung und unterstützen Unternehmen dabei, ihr Handeln umwelt- und sozialverträglich zu gestalten. Darüber hinaus umfasst unser Angebot maßgeschneiderte Schulungen, Veranstaltungsformate, Projektunterstützung und kostenlose Online-Tools.
Der Helpdesk WiMR ist in der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) verortet und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Durchgeführt wird der Helpdesk WiMR von der DEG Impulse gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG), mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Für weitere Informationen folgen Sie @HelpdeskWiMR auf LinkedIn und besuchen Sie unsere Website wirtschaft-entwicklung.de/wirtschaft-menschenrechte.
Über Verisk Maplecroft
Unternehmen und Investoren wollen die Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt verstehen und sich auf sie einstellen. Verisk Maplecroft unterstützt diese Unternehmen dabei, Umwelt, Menschenrechte und politische Risiken ins Zentrum ihrer Entscheidungsprozesse zu stellen. Wir tun dies, indem wir unübertroffene Informationen zu Nachhaltigkeit, Resilienz und ESG-Risiken anbieten – und diese diversen Themen schlüssig in einer global vernetzten Perspektive zusammenbringen, die auf objektiven Analysen, Research und Daten beruht. Indem wir an ‚das große Ganze‘ denken, erfassen wir das, was für unsere Partner von größter Bedeutung ist: wir ermöglichen positive Ergebnisse in einer Zeit von Wandel; unterstützen Menschen, Unternehmen und Gesellschaften dabei, an Stärke zu gewinnen; und schaffen Werte mit Werten. Verisk Maplecroft ist ein Verisk Unternehmen (Nasdaq:VRSK).
Für weitere Informationen folgen Sie @MaplecroftRisk in den sozialen Medien und besuchen Sie unsere Website maplecroft.com.