Ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte

SanLucar Gruppe

Orientierung an den UN-Leitprinzipien für die Entwicklung einer Risikoanalyse

Die SanLucar Gruppe ist ein multinationales Unternehmen, das im Agrarsektor tätig ist und sich auf die Produktion, den Import, den Export und die Vermarktung von Obst und Gemüse mit Premium-Qualität aus mehr als 35 Ländern konzentriert, sowohl aus eigener Produktion als auch von Lieferanten. Die Gruppe ist ein Akteur in der gesamten Lieferkette; einer der kritischen Punkte ist somit die Kontrolle der gesamten Lieferkette und der damit verbundenen Menschenrechtsrisiken.

Die Landwirtschaft ist ein Sektor, in dem die Arbeitsbedingungen und das Wohlergehen der Beschäftigten sowie die Auswirkungen auf die Umwelt im Mittelpunkt des Interesses verschiedener Stakeholdergruppen stehen. Um die Menschenrechte auf globaler Ebene einzuhalten, ist es notwendig, sich der tatsächlichen und potenziellen Risiken bewusst zu sein und ein System von Präventiv-, Abschwächungs- und Korrekturmaßnahmen sowie die Förderung positiver Auswirkungen einzuführen.

Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte waren eine wichtige Orientierungshilfe bei der Entwicklung der Methodik, die entlang der folgenden Schritte umgesetzt wird:

  1. Identifizierung tatsächlicher und potenzieller Risiken in der gesamten Lieferkette mit Hilfe des CSR Risiko-Check, der vom Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte in Zusammenarbeit mit UPJ bereitgestellt wird, sowie durch eigene Erfahrungen des Unternehmens, Ergebnisse und Beobachtungen aus Audits und Recherchen im Agrarsektor.
  2. Definition des Rahmens der Risikoanalyse: Durchführung der Analyse auf Länderebene; Einteilung der Risiken in die Kategorien faire Geschäftspraktiken, Menschenrechte und Ethik, Arbeitsrechte und Umwelt.
  3. Festlegung der Parameter zur Bewertung und Berechnung des Risikowertes: Wahrscheinlichkeit, Ausmaß der Auswirkungen, Anpassungsfaktoren.
  4. Die Risikobewertung erfolgt durch Einzelgespräche mit Personen, die für verschiedene Bereiche und Länder innerhalb des Unternehmens verantwortlich sind, sowie durch Ermittlung der direkten Auswirkungen auf die Beteiligten.
  5. Ausarbeitung von Aktionsplänen
  6. Integration in die Unternehmensprozesse

Um die Ziele zu erreichen, hat das Unternehmen den Arbeitsplan in sechs Phasen mit einer Gesamtdauer von zwei Jahren unterteilt und befindet sich derzeit in der Phase der Risikobewertung durch Interviews mit den für Bereiche und Länder zuständigen Personen.

In den ersten Gesprächen konnten Risiken in Bezug auf die Diskriminierung von Frauen und bestimmten ethnischen Gruppen, Unfallrisiken aufgrund unzureichender Schutzausrüstung, schlechtes Abfall-Management, Wasserverbrauch und dessen Verfügbarkeit (Wasserknappheit) ermittelt werden.

Wir haben uns bei der Risikoanalyse auf das Herkunftsland konzentriert | AWE Blog (wirtschaft-entwicklung.de)

Disclaimer

Die Praxisbeispiele nehmen keine Bewertung vor, ob die dargestellten Maßnahmen den Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs), des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) sowie des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) entsprechen. Ziel ist vielmehr, die Machbarkeit eines menschenrechtlichen Sorgfaltsmanagements zu zeigen und Unternehmen Anregungen für die eigene Umsetzung zu bieten.

Die aufgeführten Praxisbeispiele dienen ausschließlich zu Lernzwecken und stellen keine Unterstützung der einzelnen Unternehmen dar. Sofern nicht anders angegeben, werden keine offiziellen Positionen der Vereinten Nationen oder der deutschen Bundesregierung wiedergegeben.